Wenn die Schilddrüse zu laut spricht – Körperspuren verstehen

Clara (Name geändert) kam zu mir mit strahlenden Augen, aber einem müden Körper. Sie war 38 Jahre alt, beruflich erfolgreich, Mutter von zwei Kindern – und doch innerlich ständig in Alarmbereitschaft. Vor kurzem hatte ihr Arzt eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt. Herzrasen, Schlaflosigkeit, innere Unruhe – ihr Körper spielte verrückt.

Zuerst verstand sie nicht, warum. Blutwerte, Medikamente, Termine beim Endokrinologen – all das drehte sich nur um Zahlen und Symptome. Aber Clara spürte: Da steckt mehr dahinter.

In unseren Gesprächen erzählte sie, dass sie seit Jahren das Gefühl hatte, nie stillstehen zu dürfen. Sie war es gewohnt, alles unter Kontrolle zu halten – Job, Familie, Termine. Ihre Tage waren voller „Müssen“ und kaum voller „Wollen“. Ruhe bedeutete für sie Schwäche.

Die Schilddrüse, dieses kleine Organ im Hals, ist eng verbunden mit unserer inneren Stimme. Mit Ausdruck, Selbstwert und Tempo im Leben. Und Claras Körper begann, immer lauter zu schreien: „Du rennst zu schnell, du verlierst dich selbst.“

Es war ein schmerzhafter Moment, als sie das erkannte. Doch genau da begann ihre Reise: Sie übte, Pausen zuzulassen. Wieder zu spüren, wann ihr Körper wirklich Ruhe braucht. Sich selbst das Recht zu geben, langsamer zu gehen – ohne Schuldgefühl.

Die Schilddrüsenüberfunktion war für Clara kein Feind. Sie war ein Weckruf. Eine Körperspur, die ihr zeigte, dass sie ihre Wahrheit nicht mehr überrennen darf.

Heute sagt sie:

Ich höre endlich wieder auf mich. Mein Körper musste mich stoppen – jetzt darf ich selbst entscheiden, wann ich innehalte.“

In wenigen Sitzungen konnten wir gemeinsam die Körpersprache ihrer Schilddrüse entschlüsseln. Durch gezielte Arbeit an ihren Körperspuren, Hautsignalen und inneren Mustern wurde ihr klar, welche Botschaft dahintersteckte. Genau hier beginnt meine Arbeit: Frauen zu begleiten, ihre Signale zu verstehen – und daraus neue Stärke zu gewinnen.