Akne – wenn Haut mehr sagt als Worte
- Mihaela Perunovic

- 12. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Lea (Name geändert) war 13 Jahre alt, als sie zu mir kam. Ihre Haut war von Akne geprägt, und sie litt darunter sehr. Für ihre Eltern war es „eben Pubertät, das gehört dazu“. Doch für Lea war es ein täglicher Kampf: Jeder Blick in den Spiegel, jedes Treffen mit Freundinnen – ihre Haut stand immer zwischen ihr und der Welt.

Wir begannen eine sechswöchige Kurbehandlung. Jede Woche kamen wir ein Stück weiter: Die Entzündungen heilten langsam ab, die Haut wurde klarer. Doch gleichzeitig arbeiteten wir auch an etwas Tieferem. Denn Akne ist nicht nur ein Hautthema – sie ist eng verbunden mit dem Selbstwertgefühl und mit der Fähigkeit, den eigenen Körper in einer Phase voller Veränderungen anzunehmen.
Gerade in der Pubertät zeigt die Haut sehr deutlich, wie nah Psyche und Körper zusammenarbeiten. Die Hormone verändern den Stoffwechsel, die Talgproduktion nimmt zu – das ist die körperliche Ebene. Aber die Haut reagiert auch sensibel auf Gefühle von Unsicherheit, Scham oder Ablehnung. In der Psychosomatik ist Akne deshalb immer wieder ein Spiegel für den inneren Konflikt: Kann ich mich so annehmen, wie ich gerade bin?
Lea erlebte Woche für Woche, dass sich nicht nur ihre Haut, sondern auch ihr inneres Erleben veränderte. Durch die Behandlungen spürte sie, dass sie aktiv etwas tun konnte, um ihre Haut zu beruhigen. Gleichzeitig unterstützte ich sie dabei, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und liebevoller mit sich selbst umzugehen.
Nach einigen Monaten schrieb sie mir eine Nachricht: Ihre Haut sei nun fast rein, nur noch vereinzelt kleine Pickel. Und – noch viel wichtiger – sie sei glücklich, selbstbewusster und fühle sich endlich wieder wohl in ihrer Haut.
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Was wir daraus lernen können
Viele denken, Akne sei einfach „normal in der Pubertät“. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Akne ist oft auch ein Selbstwertthema. Sie zeigt, wie eng Haut und Seele verbunden sind. Wer nur die Haut behandelt, übersieht, dass Jugendliche gleichzeitig lernen dürfen, sich selbst anzunehmen – auch in einer Zeit, in der sich alles verändert.
Deshalb begleite ich Jugendliche in meinem Institut immer ganzheitlich:
Mit gezielten Hautbehandlungen, die Entzündungen lindern und das Hautbild verbessern.
Mit Impulsen, die den Selbstwert stärken und helfen, den eigenen Körper liebevoll zu akzeptieren.
So kann aus Akne etwas anderes entstehen: nicht nur eine klarere Haut, sondern auch ein gestärktes Selbstvertrauen – ein Fundament, das weit über die Pubertät hinaus trägt.





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