Weiblichkeit neu verstehen – Stärke, die wir aus unserer Geschichte tragen
- Mihaela Perunovic

- 9. Aug.
- 1 Min. Lesezeit

Weiblichkeit ist ein Wort, das über Jahrhunderte hinweg oft falsch verstanden wurde. Zu oft wurde sie mit Schwäche gleichgesetzt, mit Abhängigkeit oder mit Zurückhaltung. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Frauen haben schon immer unglaubliche Stärke getragen.
Unsere Ahninnen lebten in Zeiten, in denen Freiheit keine Selbstverständlichkeit war. Viele mussten harte Arbeit leisten, Kinder großziehen, Verluste verkraften und Schmerz ertragen, während ihre Stimmen kaum Gehör fanden. Sie hielten Familien zusammen, gaben Wissen weiter und bewahrten Traditionen – oft im Stillen, oft unsichtbar, und doch so unverzichtbar.
Heute leben wir Frauen in einer Welt, die uns Freiheit schenkt: Wir dürfen entscheiden, wie wir arbeiten, lieben und leben. Doch manchmal tragen wir noch die Muster vergangener Generationen in uns – das Streben, stark im „männlichen Sinn“ zu sein, uns über Leistung, Durchsetzung und Härte zu definieren. Dabei liegt unsere Kraft auch in etwas anderem: in der Fähigkeit zu fühlen, zu verbinden, zu gebären, zu heilen.
Weiblichkeit bedeutet nicht Schwäche. Sie bedeutet, das Leben selbst in sich zu tragen. Sie bedeutet, Schmerz zu verwandeln und aus Wunden neue Wege zu schaffen. Frauen haben seit jeher bewiesen, dass ihre Stärke nicht laut sein muss, um unerschütterlich zu wirken.
Vielleicht ist es heute unsere Aufgabe, die Verbindung zu unseren Vorfahrinnen zu ehren. Uns daran zu erinnern, welchen Weg sie für uns bereitet haben. Und gleichzeitig Weiblichkeit neu zu definieren: nicht als Gegensatz zum Männlichen, sondern als eigenständige Kraft, die uns trägt – kraftvoll, schöpferisch, voller Tiefe.
Weiblichkeit ist kein Schwachsein, sondern eine andere Form von Stärke – eine, die Generationen überdauert hat und die heute mehr denn je ihren Platz finden darf.





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